Argentinische Waldschaben / Blaptica Dubia

  • Können keine glatten Flächen erklimmen
  • Hohe Reproduktionsrate
Die wohl bekannteste und beliebteste Schabenart fällt ohne jeden Zweifel auf die Argentinische Waldschabe. Wie der Name schon sagt, bereiten diese kleinen Krabbeltiere den Waldboden in Argentinien auf und verzehren jegliche natürliche Abfälle. Sie sind leicht zu halten, zu züchten und stellen nur wenig Ansprüche an den Halter. Diese Schabe wird oft mit anderen Schaben zusammen gehalten, weil sie so friedlebend ist.

Inhalt

Beschreibung

Argentinische Waldschabe weiblich
Argentinische Waldschabe männlich

Männchen der Gattung Blaptica Dubia erreichen eine Gesamtgröße von 4 – 4,5 cm und eine Breite von 2 cm. Die Weibchen erreichen eine ähnliche Größe, jedoch sind sie schwerer und fülliger. Die Weibchen erkennt man an einem glänzenden, braunschwarzen Körper mit nicht ausgeprägten Flügeln. Der glänzende Körper der Männchen wird von langen, braunen Flügeln verdeckt. Die Farbe der Schaben variiert von einem sehr dunklen Braun zu einem hellen, rötlichen Braun. Die Flügel der männlichen Schaben werden zur Paarung verwendet, indem sie abwechselnd aufgestellt werden um die Weibchen zu beeindrucken. Richtig fliegen können sie nicht, sondern benutzen die Flügel nur zum Schutz als Fallschirm vor tiefen Stürzen. Ansonsten kann man sie leicht auf der Handfläche halten, sie sind sehr ruhig und erkunden die Umgebung langsam.

Haltung, Zucht und Futter

Die Argentinische Waldschabe wird auf viele verschiedene Arten gehalten. Wir erklären hier nur die Art, die sich bei uns bewährt hat.

Wir halten die kleinen Krabbler in einer Plastikbox mit den Maßen 40x40x50 cm, die mit aufgestellten Eierkartons befüllt ist. Zwei Futterschalen und ein Deckel mit Aluminiumfliegengitter zur Belüftung und fertig ist die kleine Schabenzucht.

Als Proteinquelle geben wir normales Hunde/Katzentrockenfutter, Weizenkleie und als Feuchtfutter eigentlich alles was in der Küche an Gemüse und Obst anfällt. Gurkenschalen, Karotten, Zucchini, Äpfel, Salatabfälle usw. Durch das Sammeln von genau solchen Gemüseresten, weis man, immer wie viel und was sie gefressen haben. Wenn einmal nicht so viel anfällt kostet ein Kilogramm Karotten auch nicht die Welt.

Durch eine Heizmatte bekommen sie die Optimaltemperaturen, bei denen sich die Schaben am wohlsten fühlen und sich am besten vermehren.

  • 26-28°C = Optimaltemperatur, alles unter 18°C oder über 33°C tötet die Schabe

Durch diese sehr einfache aber effektive Haltung hatten wir noch nie Probleme mit Schimmel, Milben oder anderen ungebetenen Gästen.

Es sollte immer nur so viel Futter angeboten werden, wie sie auch wirklich fressen.

Alle zwei Monate reinigen wir die Behälter und sortieren gleichzeitig die Nymphen (siehe oben), in eine andere Plastikbox. Wenn die Nymphen getrennt von den adulten Tieren aufwachsen, wachsen sie schneller, was für eine Zucht ideal ist. Diese Schabenart wird nicht von der Mutterschabe aufgezogen, sondern ist sofort selbstständig und kann deshalb ohne Bedenken getrennt aufwachsen.

Nymphe

Das Weibchen legt ein Eipaket (Oothek) nach einige Sekunden ab nachdem ein Männchen es mit seinem Flügeltanz beeindruckt hat. Diese Oothek wird außerhalb des Weibchens befruchtet und anschließend von dem Weibchen wieder in die Genitaltasche aufgenommen und ausgebrütet. Nach etwa 3 bis 4 Wochen schlüpfen 20 bis 35 Jungtiere daraus. Die Jungtiere sind weiß, bis nach einigen Stunden der Chitinpanzer ausgehärtet ist und sie die normale Farbe erhalten. Nach dem Schlupf wird bis zur Endgröße der Chitinpanzer immer wieder abgestreift und ein neuer gebildet, man spricht auch von der Häutung. Die Endgröße ist in 3 bis 4 Monaten erreicht. Die Argentinische Waldschabe hat eine Lebenszeit von ca. einem Jahr, also 6 Monaten als adultes Insekt.

Bei uns dauerte es etwa ein Jahr bis wir stetig Futterschaben entnehmen konnten, das lag aber auch an dem kleinen Zuchtansatz von 6 Schaben 2.4

Diese Schabenart kann sich nur vermehren wenn eine konstante Temperatur von 26 – 28°C für einen längeren Zeitraum vorhanden ist, deshalb können sie sich in der Wohnung nicht vermehren und man muss nicht sofort den Kammerjäger rufen, wenn einmal eine Futterschabe entkommt.

Trotzdem sind Schaben robuste Insekten, deshalb sollte vorsichtig und verantwortungsvoll mit ihnen umgegangen werden.